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Houston Stewart Chamberlain Letter to Hitler October 7, 1923


This is truly one of the most amazing letters in German history.  Houston Stewart Chamberlain, one the leading nationalist philosophers in Germany and a key part of Richard Wagner's circle, hails Hitler as the new leader of Germany in 1923.   It shows the depth of Hitler's support in German nationalist circles even in 1923.

The exact text follows in English and original  German.


NOTE:  BRIEF STATEMENT OF PUBLICATIONS PRINCIPLES

The World Future Fund serves as a source of documentary material, reading lists and internet links from different points of view that we believe have historical significance.  The publication of this material is in no way whatsoever an endorsement of these viewpoints by the World Future Fund, unless explicitly stated by us.  As our web site makes very clear, we are totally opposed to ideas such as racism, religious intolerance and communism.  However, in order to combat such evils, it is necessary to understand them by means of the study of key documentary material.  For a more detailed statement of our publications standards click here.


Most respected and dear Herr Hitler:

You have every right to be surprised at this intrusion having seen with your own eyes how difficult it is for me to speak. But I cannot resist the urge to address a few words to you. I view this, however, as an entirely one-sided act, i.e. I do not expect an answer from you.

I have been wondering why it was you of all people, you who are so extraordinary in awakening people from sleep and humdrum routines, who recently gave me a longer and more refreshing sleep than I have experienced since that fateful day in August 1914 when I was first struck down by this insidious sickness. Now I believe I understand that it is precisely this that characterizes and defines your being: the true awakener is at the same time the bestower of peace.

You are not at all, as you have been described to me, a fanatic. In fact, I would call you the complete opposite of a fanatic. The fanatic inflames the mind, you warm the heart. The fanatic wants to overwhelm people with words, you wish to convince, only to convince them-and that is why you are successful. Indeed, I would also describe you as the opposite of a politician, in the commonly accepted sense of the word, for the essence of all politics is membership of a party, whereas with you all parties disappear, consumed by the heat of your love for the fatherland. It was, I think, the misfortune of our great Bismarck that he became, as fate would have it (by no means through innate predisposition), a little too involved in politics. May you be spared this fate.

You have immense achievements ahead of you, but for all your strength of will I do not regard you as a violent man. You know Goethe's distinction between force and force.  There is the force that stems from and in turn leads to chaos, and there is the force which shapes the universe.... It is this creative sense that I mean when I number you among the constructive men rather than those who are violent.

I constantly ask myself whether the poverty of political instinct for which Germans are so often blamed may not be symptomatic of a much deeper talent for state-building. In any case the German's organizational skills are unsurpassed and his scientific capacity is unequalled. In the essay Politische Ideale I pinned my hopes on this. The ideal kind of politics is to have none. But this non-politics must be frankly acknowledged and forced upon the world through the exercise of power. Nothing will be achieved so long as the parliamentary system dominates; for this the Germans have, God knows, not a spark of talent!  I consider its prevalence to be the greatest misfortune; it can only drag us continually into the mire and ruin every plan for a healthy and revitalized father­land.

But I am digressing, for I wanted only to speak of you. That you brought me peace is related very much to your eyes and hand gestures. Your eye works almost as a hand: it grips and holds a person; and you have the singular quality of being able to focus your words on one particular listener at any given moment. As for your hands, they are so expressive in their movement that they rival your eyes. Such a man brings rest to a poor suffering spirit! Especially when he is dedicated to the service of the father­land.

My faith in Germandom has never wavered for a moment, though my hopes had, I confess, reached a low ebb. At one blow you have transformed the state of my soul. That Germany in its hour of greatest need has given birth to a Hitler is proof of vitality; your actions offer further evidence, for a man's per­sonality and actions belong together. That the magnificent Ludendorff openly supports you and embraces your movement: what a wonderful combination!

I was able to sleep without a care. Nothing caused me to awaken again. May God protect you!
 



ORIGINAL GERMAN

Bayreuth, den 7. Oktober 1923.

Sehr geehrter und lieber Herr Hitler.

    Sie haben alles Recht, diesen Überfall nicht zu erwarten, haben Sie doch mit eigenen Augen erlebt, wie schwer ich Worte auszusprechen vermag. Jedoch ich vermag dem Drange, einige Worte mit Ihnen zu sprechen, nicht zu widerstehen. Ich denke es mir aber ganz einseitig — d. h. ich erwarte keine Antwort von Ihnen.

    Es hat meine Gedanken beschäftigt, wieso grade Sie, der Sie in so seltenem Grade ein Erwecker der Seelen aus Schlaf und Schlendrian sind, mir einen so langen erquickenden Schlaf neulich schenkten, wie ich einen ähnlichen nicht erlebt habe seit dem verhängnisvollen Augusttag 1914, wo das tückische Leiden mich befiel. Jetzt glaube ich einzusehen, daß dies grade Ihr Wesen bezeichnet und sozusagen umschließt: der wahre Erwecker ist zugleich Spender der Ruhe.

    Sie sind ja gar nicht, wie Sie mir geschildert worden sind, ein Fanatiker, vielmehr möchte ich Sie als den unmittelbaren Gegensatz eines Fanatikers bezeichnen. Der Fanatiker erhitzt die Köpfe, Sie erwärmen die Herzen. Der Fanatiker will überreden, Sie wollen überzeugen, nur überzeugen, — und darum gelingt es Ihnen auch; ja, ich möchte Sie ebenfalls für das Gegenteil eines Politikers — dieses Wort im landläufigen Sinne aufgefaßt — erklären, denn die Asche aller Politik ist die Parteiangehörigkeit, während bei Ihnen alle Parteien verschwinden, aufgezehrt von der Glut der Vaterlandsliebe. Es war, meine ich, das Unglück unseres großen Bismarck, daß er durch den Gang seines Schicksals — beileibe nicht durch angeborene Anlagen — ein bißchen zu sehr mit dem politischen Leben verwickelt ward. Möchte Ihnen dieses Los erspart bleiben!

    Sie haben Gewaltiges zu leisten vor sich, aber trotz Ihrer Willenskraft halte ich Sie nicht für einen Gewaltmenschen. Sie kennen Goethes Unterscheidung von Gewalt und Gewalt! Es gibt eine Gewalt, die aus Chaos stammt und zu Chaos hinführt, und es gibt eine Gewalt, deren Wesen es ist, Kosmos zu gestalten, und von   d i e s e r   sagte er: „Sie bildet regelnd jegliche Gestalt — und selbst im Großen ist es nicht Gewalt.“

    In solchem kosmosbildenden Sinne meine ich es, wenn ich Sie zu den auferbauenden, nicht zu den gewaltsamen Menschen gezählt wissen will.

    Ich frage mich immer, ob der Mangel an politischem Instinkt, der an den Deutschen so allgemein gerügt wird, nicht ein Symptom für eine viel tiefere staatsbildende Anlage ist. Des Deutschen Organisationstalent ist jedenfalls unübertroffen (siehe Kiautschou!), und seine wissenschaftliche Befähigung bleibt unerreicht: darauf habe ich meine Hoffnungen aufgebaut in meiner Schrift „Politische Ideale“. Das Ideal der Politik wäre,   k e i n e   zu haben. Aber diese Nicht-Politik müßte freimütig bekannt und mit Macht der Welt aufgedrungen werden. Nichts wird erreicht, solange das parlamentarische System herrscht; für dieses haben die Deutschen, weiß Gott, keinen Funken Talent! Sein Obwalten halte ich für das größte Unglück, es kann immer nur wieder und wieder in den Sumpf führen und alle Pläne für Gesundung und Hebung des Vaterlandes zu Fall bringen.

    Aber, ich weiche ab von meinem Thema, denn ich wollte nur von Ihnen sprechen. Daß Sie mir Ruhe gaben, liegt sehr viel an Ihrem Auge und an Ihren Handgebärden. Ihr Auge ist gleichsam mit Händen begabt, es erfaßt den Menschen und hält ihn fest, und es ist Ihnen eigentümlich, in jedem Augenblicke die Rede an einen Besonderen unter Ihren Zuhörern zu richten, — das bemerke ich als durchaus charakteristisch. Und was die Hände anbetrifft, sie sind so ausdrucksvoll in ihren Bewegungen, daß sie hierin mit Augen wetteifern. Solch ein Mann kann schon einem armen geplagten Geist Ruhe spenden!

    Und nun gar, wenn er dem Dienste des Vaterlandes gewidmet ist.

    Mein Glauben an das Deutschtum hat nicht einen Augenblick gewankt, jedoch hatte mein Hoffen — ich gestehe es — eine tiefe Ebbe erreicht. Sie haben den Zustand meiner Seele mit einem Schlage umgewandelt. Daß Deutschland in der Stunde seiner höchsten Not sich einen Hitler gebiert, das bezeugt sein Lebendigsein; desgleichen die Wirkungen, die von ihm ausgehen; denn diese zwei Dinge — die Persönlichkeit und ihre Wirkung — gehören zusammen. Daß der großartige Ludendorff sich offen Ihnen anschließt und sich zu der Bewegung bekennt, die von Ihnen ausgeht: welche herrliche Bestätigung!

    Ich durfte billig einschlafen und hätte auch nicht nötig gehabt, wieder zu erwachen. Gottes Schutz sei bei Ihnen!

Houston Stewart Chamberlain.


CHAMBERLAIN'S HOME IN BAYREUTH

WHERE THE 1923 MEETING WITH HITLER TOOK PLACE
 

CHAMBERLAIN WITH COSIMA WAGNER