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ADOLF HITLER

 

REDE AUF DER KULTURTAGUNG DES PARTEITAG DER NSDAP IN NURNBERG

1938.09.06

Scharfe Absage an kultische Verirrungen

 

Es ist auch für den unbelehrbarsten Gegner der nationalsozialisti­schen Bewegung nurmehr sehr schwer möglich, die Erfolge des neuen Regimes wenigstens auf gewissen Gebieten so wie dies bis vor einigen Jahren geschah, auch heute noch übersehen zu kön­nen oder glatt abzustreiten. Die Taten sprechen zu sehr für sich. Die Herstellung einer innerlich verbundenen deutschen Volksge­meinschaft, die Wiederaufrichtung des deutschen Selbstbewußt-seins, die Stärkung der deutschen Macht, die Ausweitung des Reichsgebietes sind weder wegzureden noch wegzuleugnen. Der wirtschaftliche Zusammenbruch blieb trotz aller Prophezeihungen und des kaum zu verbergenden Hoffens aus. Die Versorgung des deutschen Volkes mit Lebensmitteln und Gebrauchsgütern darf trotz des bekannten ungenügenden Lebensraumes als gesichert _ gelten. Der Kampf gegen die Erwerbslosigkeit endete mit einem Erfolg, der für die demokratischen Länder um so verblüffender ist, als ihnen selbst die Lösung dieses Problems zum großen Teil versagt blieb. Der Vierjahresplan versetzt in den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung sowohl als in der anlaufenden oder schon sichergestellten Produktion die übrige Welt teils in bewundernde Anerkennung, teils in verbissenes Schweigen. Selbst auf dem Gebiet der allgemeinen sozialen Fürsorge blickt man mit betroffener Nachdenklichkeit auf die Leistungen des neuen Reiches.

 

Ja, es scheint sogar an manchen Orten die Erkenntnis aufzudäm­mern, daß sich das nationalsozialistische Deutschland die innere Zustimmung des deutschen Volkes in einem wesentlich größeren Ausmaß errungen hat, als es die Regierungen demokratischer Plu­tokratien für sich so gerne wahrhaben möchten. Die schroffste Ablehnung, die der nationalsozialistische Staat innen und außen trotz alledem auch heute noch erfährt, stammt aus Kreisen jener, die weder mit dem deutschen Volk oder mit seinem Leben, noch mit den Interessen anderer Völker etwas zu tun haben: aus dem Lager des internationalen Judentums!

 

Wenn ich diese Feststellungen treffe, dann lasse ich deshalb jene mehr dumm als gemein zu nennende Lügenhaftigkeit gewisser internationaler Presseorgane außer acht, die in ihrem krankhaften jüdischen Haß gegen das deutsche Volk zu so witzlosen Behaup­tungen oder Verleumdungen greifen, daß sie zumeist schon wenige.  Wochen später auch für den Einfältigsten ihre Widerlegungen zu erfahren pflegen. Das einzige Gebiet, auf dem man heute noch glaubt, mit Erfolg gegen das neue Reich ankämpfen zu können, ist das kulturelle. Hier versucht man, unter einem stets wirksamen Appell an die durch keinerlei Kenntnisse getrübte Rührseligkeit der demokratischen Weltbürger den deutschen Kulturverfall zu bekla­gen, das heißt, die geschäftliche Stillegung jener Elemente zu bejammern, die als die Verkünder und Exponenten der November-Republik dem Zwischenreich ihre ebenso unnatürlichen wie klägli­chen kulturellen Charakterzüge aufzwangen und nunmehr ihre Rolle ausgespielt haben.

 

Nachdem es sich auch hier im wesentlichen um Juden handelt, die ja unserem deutschen Volke auf keinen Fall näher stehen als den Engländern, Franzosen usw., ja im Gegenteil infolge ihrer welt-bürgerlichen Veredelung von vornherein mehr in das Lager der Demokratien passen müßten, sollte man eigentlich annehmen, daß der unbesonnene Ausstoß dieser gottbegnadeten kulturträchtigen Elemente aus dem Dritten Reich gerade von den kulturbeflissenen, parlamentarisch-demokratischen Staaten als erfreulicher eigener Gewinn angesehen werden würde. Allein, dem ist nicht so. So hitzig sie im Wehklagen über die Verarmung des deutschen Kulturlebens sind, so kühl bedächtig sind sie in der Über- und Aufnahme der dadurch endlich frei gewordenen Repräsentanten eines wahrhaft höheren kulturellen und zivilisatorischen Menschentums. Daraus geht wohl auch hier hervor, daß der ganze aufgeregte Jammer der internationalen demokratischen Gazetten usw. über den deutschen Kulturverfall ein genau so aufgeregter Schwindel ist wie so viele andere Offenbarungen aus dieser Welt.

 

Im übrigen aber sprechen glücklicherweise trotz der für kulturelle Arbeiten so kurz bemessenen Zeit der nationalsozialistischen Staatsführung auch hier die positiven Taten schwerer als jede negative Kritik. Wir Deutsche können heute mit Recht von einem neu erwachenden kulturellen Leben sprechen, und zwar findet dieses kulturelle Erwachen seine Bestätigung nicht durch gegen­seitige Komplimente und literarische Phrasen, als vielmehr durch die positiven Dokumente kultureller Schöpferkraft.

 

Die deutsche Baukunst, Bildhauerei, Malerei, unsere Theater usw., sie erbringen heute den dokumentarischen Nachweis für eine künstlerische Schaffensperiode, wie sie nur in wenigen Zeitläuften der Geschichte ähnlich reich und stürmisch vorhanden war.

 

 Und wenn die jüdisch-demokratischen Pressemacher heute noch mit eiserner Stirn die Tatsachen von unten nach oben umzukehren versuchen, so wissen wir doch, daß sich die deutschen kulturellen Leistungen in wenigen Jahren ihre Weltbeachtung und -bewertung noch viel uneingeschränkter errungen haben werden, als dies bei unseren Arbeiten auf dem materiellen Gebiet schon jetzt der Fall ist.

 

Die Bauwerke, die im heutigen Reich entstehen, werden eine dauerhaftere und vor allem eindringlichere Sprache führen als das Gemauschel unserer demokratischen internationalen Kulturbegut­achter. Was sich diese armseligen Wichte von ihren Fingern ab-schrieben und -schreiben, wird — vielleicht sogar leider — die Welt wie so vieles andere bald restlos vergessen haben. Die gigantischen Werke im Zeichen der kulturellen Aufrichtung des Dritten Reiches werden aber einst zum unveräußerlichen Kulturgut der abendländi­schen Welt gehören, genau so, wie es die großen Kulturleistungen dieser Welt in der Vergangenheit heute für uns sind.

 

Im übrigen ist es natürlich gar nicht entscheidend, ob und wie frem­de Völker zu unseren kulturellen Arbeiten Stellung nehmen, denn wir sind uns darin nicht im Zweifel, daß die kulturelle Schöpfung als die feinfühligste Äußerung einer blutmäßig bedingten Veranlagung von nicht-bluteigenen oder verwandten Einzelwesen oder Rassen überhaupt nicht verstanden und damit noch viel weniger gewertet werden kann. Wir bemühen und daher auch nicht, dem internatio­nalen Judentum etwa die deutsche Kunst und Kultur schmackhaft zu machen.

 

Wir wissen, daß, wenn je ein Jude eine innere Stellung zu dieser unserer deutsch-arischen Kultur gefunden hat oder in der Zukunft finden würde, dies nur dem Umstand zuzuschreiben sein könnte, daß in den Stammbaum dieses Ahasver durch Zufall oder Mißge­schick einmal ein Tropfen fremden Blutes kam, das nunmehr gegen den Juden selbst zu zeugen beginnt. Die große Masse des Juden­tums aber ist als Rasse selbst kulturell gänzlich unproduktiv, sie wird sich daher auch verständlicherweise zu den Lebensäußerun­gen primitiver Negerstämme mehr hingezogen fühlen als zu den kulturell hochstehenden Arbeiten und Werken wahrhaft schöpferi­scher Rassen.

 

Es ist daher – wie schon betont – die Zustimmung oder Ablehnung aus diesen jüdisch-marxistisch-demokratisch-internationalen Krei­sen zu unserer Kulturpolitik für die Richtigkeit oder Unrichtigkeit unseres Handelns, den Wert oder Unwert unserer Leistungen nicht nur nicht entscheidend, sondern gänzlich belanglos. Viel wichtiger bleibt demgegenüber die Stellungnahme unseres eigenen Volkes. Denn seine Anteilnahme oder Ablehnung ist die allein für uns als gültig anzusehende Beurteilung der Richtigkeit unseres kulturellen Schaffens. Und ich will dabei einen Unterschied machen zwischen dem Volk, das heißt der gesunden blutvollen und volkstreuen Masse der Deutschen, und einer unzuverlässigen, weil nur bedingt blutgebundenen dekadenten sogenannten „Gesellschaft”. Sie wird manchesmal gedankenlos als „Oberschicht” bezeichnet, während sie in Wirklichkeit nur das Auswurfergebnis einer blutmäßig und gedanklich kosmopolitisch infizierten und damit haltlos geworde­nen gesellschaftlichen Fehlzüchtung ist.

 

Ich mache vor allem einen Unterschied zwischen dem natürlich primitiv gesunden Empfinden dieses Volkes und der geistreicheln-den Blasiertheit, die es sich rühmt, anders zu sein, als es die nor-malen Menschen nun einmal Gott sei Lob und Dank sind. Soweit ich aber nun vom wirklichen Volk rede, wird niemand bestreiten, daß es uns gelungen ist, in wenigen Jahren zwischen der deut­schen Kunst und diesem deutschen Volk wieder eine innige Ver­bundenheit herzustellen. In unseren Theatern sitzen Millionen und Millionen deutsche Menschen und erfreuen sich an der Sprache unserer Dichter und an dem Klingen einer ewig schönen Musik. Vor unseren Bauwerken stehen diese selben Millionen in bewun­dernder Aufgeschlossenheit und sind glücklich, ihrem Stolz über diese großen und erhabenen nationalen Leistungen Ausdruck geben zu können. Unsere neuen Denkmäler werden von diesem Volk bejaht. Durch die Säle unserer Kunstausstellungen drängen sich Hunderttausende und Hunderttausende und begleiten so das Schaffen unserer Maler in ebenso gebannter wie zustimmender Aufmerksamkeit.

 

Darin aber können wir den Beweis für die Richtigkeit der einge­schlagenen deutschen Kulturpolitik sehen. Denn wenn auch jede gottbegnadete kulturelle Leistung in ihrer Entstehung einem einzel­nen zu verdanken ist, dann enthüllt doch die Flamme, die aus die­sem einzelnen schlägt, eine Offenbarung, die alle unbewußt in sich tragen. Im Augenblick, in dem sie der Öffentlichkeit durch den einen zuteil wird, ist sie allen zu eigen, weil sie von jeher aller eigen war. Sie braucht diesem Volk dann nicht aufgeredet und literarisch erläutert zu werden.

 

Es ist, als ob Millionen Menschen gewartet hätten auf diese Ver­kündung einer ihnen im Unterbewußtsein wie von jeher vorschwe­benden künstlerischen Offenbarung. So groß ist die Übereinstim­mung zwischen dem Gefühl und Empfinden des Volkes und der sich vollziehenden oder enthüllenden künstlerischen Tat, daß das Volk manches Mal nur zu leicht die Taten behält und die Schöpfer vergißt. Die größten Bauwerke der Völker sind laute Ruhmestempel für sie, aber nur zu oft stumme Zeugen für ihre vergessenen unbe­kannten Meister. Man sieht in diesen Werken etwas nahezu gottge­wollt Selbstverständliches. So lebt der einzelne schöpferische Künstler in der gleich gestimmten Veranlagung aller.

 

Diese tiefe innere Übereinstimmung zwischen dem gesunden Kern eines Volkes und den kulturell großen Leistungen steht in schärf-stem Gegensatz zu jener Kunst, die entweder überhaupt nur der Selbstbefriedigung der Fabrikanten dient oder — was noch viel öfter der Fall ist — eine Kollektivbegebenheit darstellt zwischen dem Kunstproduzenten, dem Kunstkonsumenten und dem Händler, das heißt in diesem Fall dem einzigen, wenn schon nicht kulturell, so aber um so mehr materiell Gewinnenden; dieser stellt dafür die so wichtigen Beziehungen zwischen dem Produzenten und Konsumen­ten her, das heißt, er organisiert jene Kunstkritik, die nichts mehr zu tun hat mit der Betrachtung oder gar Beurteilung künstlerischer Leistungen, als vielmehr in der Vorbereitung der Marktfähigkeit des Produktes oder in der Aufhebung dieser Marktfähigkeit die aus­schließliche Aufgabe sieht. Das Getriebe oder besser das Geschiebe dieser Kunstmacher haben wir in Deutschland jahrzehntelang beob­achten können. Es wird in wenigen Jahren vollkommen vergessen sein. Denn der minderwertigen Moral dieses ganzen Betriebes entsprach die Qualität und damit auch die Dauerhaftigkeit der Pro­dukte. Das Volk aber hatte an diesen Vorgängen überhaupt keinen inneren Anteil.

 

Freilich, wenn eine dekadente Gesellschaftsschicht den höchsten Nachweis ihres Wertes darin sieht, mit dem Volke nichts zu tun zu haben, mag dies für diese Art von Kunstbetrieb zumindest so lange nützlich sein, als diese Gesellschaftsschicht sich im Besitz der mate­riellen Mittel befindet. Denn letzten Endes kommt es ja bei diesem Betrug ohnehin auf etwas anderes nicht an. Nur dort, wo man auf das Volk nicht Verzicht leisten konnte, weil in ihm allein auch der Träger der finanziellen Erhaltung zu sehen war, mußte man sich wohl oder übel zu Konzessionen bequemen.

 

Denn dieses Volk begann ansonsten zu streiken. Die verrückten Bilder hat es ohnehin nie gekauft. Die konnte man nur einer finan­ziell reichen, aber kulturell blödseligen Schicht von Emporkömmlin­gen, Spießern oder dekadenten Hohlköpfen aufschwatzen. Die Theater aber z. B., die mußte das Volk füllen, und diese wurden all­mählich leer. Die Ausstellungen verloren die Besucher. Von den an sich ja sehr unbedeutenden öffentlichen Bauten nahm die breite Masse keine Notiz. Aber nicht etwa, weil sie an sich keine Stellung zur Kunst hatte und daher kein Interesse daran vorhanden war, sondern im Gegenteil, weil sie der einzige gesunde Kern unseres Volkes war, der dazu überhaupt noch eine unverdorbene Einstel­lung besaß.

 

Wie sehr das Volk an den künstlerischen Leistungen einer Zeit Anteil nehmen kann, wissen wir aus zahlreichen Beispielen der Vergangen­heit und erleben es aus ebenso vielen beglückenden Anzeichen der Gegenwart. Die größten Meisterwerke der antiken Baukunst, die Leistungen ihrer Bildhauerei und Malerei galten als Nationaleigen­tum, ja als Nationalheiligtümer, aber nicht infolge irgendeines kauf­männischen Wertes, der etwa den von den heutigen Händlern ge­machten Marktpreisen entsprochen haben könnte, nein, sondern nfolge der inneren Anteilnahme, in der ein ganzes Volk, ja damals ein ganzer Staat, Geburt und Werden eines solchen Werkes verfolgt und erlebt hatte.

 

Und dies war in den Epochen der mittelalterlichen Kunst nicht anders. Die großen Künstler aber waren in solchen Zeiten die Lieb­linge des Volkes, die einzig wirklichen Könige von Gottes Gnaden, weil in ihnen die sonst so stumme Seele eines Volkes die Kraft einer durch Gott begnadeten Äußerung erfuhr.

 

Es ist aber daher auch nur zu verständlich, daß nicht nur das Volk eine innere Anteilnahme zu seiner wirklichen Kunst zu allen Zeiten besessen hat, sondern daß umgekehrt auch die Künstler in innerster Anteilnahme all dem gegenüberstanden, was die Völker erlebten, das heißt, was die Menschen im Fühlen, Denken und Handeln be-herrschte. Und dies nicht nur in dem mehr bildhaften Sinn, daß der Ablauf des einzelnen menschlichen Lebens in Glück und Unglück, Reichtum und Armut, Höhe oder Niedertracht, Liebe und Haß seine Motive abgab für die Erprobung der künstlerischen Kraft des Dicht­ers, Sängers oder Bildners, daß sich aus des Volkes Kampf die Helden abhoben und so für den beschreibenden Dichter, den gestal­tenden Plastiker, den Maler oder den Dramatiker den lebensvollen Vorwurf lieferten. Nein! Die Kunst war stets im Gesamten ihrer Zeit verpflichtet. Sie mußte dem Geist ihrer Zeit dienen und gehorchen, oder es gab keine Kunst. Ja, noch mehr: Sie stand darüber hinaus überhaupt im Dienste der Aufgaben dieser Zeit und half damit selbst an ihrer Gestaltung mit und ebenso an ihrer Ausprägung. Das Wesen ihres Wirkens liegt nicht in der rein beschaulichen Wiedergabe des Inhaltes und Ablaufes, als vielmehr in der eindrucksvollsten Demon­stration der Kräfte und Ideale eines Zeitalters, mögen diese nun religiöser, kultureller, politischer Herkunft sein, oder mögen sie aus einer neu gewordenen Gesamtschau stammen, die ihre Wurzel in der Erkenntnis eines ewigen Gesetzes hat, das dem Menschen bisher als Theorie vielleicht verborgen geblieben war, als unbewußte oder geahnte Kraft ihn aber in seinem ganzen Dasein und seinem Lebenskampf stets beherrschte.

 

So ist die Kunst des Griechentums nicht nur eine formelle Wieder­gabe griechischer Lebensgestaltung oder griechischer Landschaf-ten und ihrer Menschen, nein, sie ist eine Proklamation des griechi­schen Körpers und Geistes an sich. Durch sie wird nicht Propagan­da geleistet für ein einzelnes Werk, ein Sujet oder den Künstler, sondern Propaganda geleistet für die im Griechentum uns gegen-übertretende griechische Welt als solche. Ein Kulturideal steht vor uns auf, das uns dank seiner Kunst und unserer eigenen blutmäßig verwandten Herkunft auch heute noch eine zwingende Vorstellung vermittelt von einer der schönsten Epochen der menschlichen Ent­wicklung und deren lichtvollsten Trägern.

 

Und genau so zeugt die römische Kunst für die imperiale Macht des Römischen, der römischen Welt.

 

Der artfremd werdende Charakter derselben römischen Kunst fällt nicht durch Zufall zusammen mit der gesellschaftlichen Entartung und dem daraus resultierenden allmählichen Zusammenbruch des antiken Weltreichs.

 

Ebenso aber sehen wir in der christlichen Kunst den Herold eines Zeitalters, das in seinem gesamten Wesen, seinen Vorstellungen, seinem Denken und Handeln einen wahrhaft schlagenden Ausdruck findet in seinen Kirchen, seinen Skulpturen, seinen Bildwerken, seiner Musik usw., und darüber hinaus in der sonstigen gesamten künstlerischen Behandlung des allgemeinen Lebens.

 

Es wird daher heute die Kunst aber ebenso der Herold und Künder jener gesamten Geisteshaltung und Lebensauffassung sein, die die jetzige Zeit bestimmen und beherrschen.

 

Und dies nicht nur deshalb, weil diese Zeit den Künstlern die Aufträge erteilt, sondern weil die Ausführung dieser Aufträge nur dann auf Verständnis stoßen kann, wenn sich in ihr das Wesen des Gei­stes dieser Zeit offenbart. Der Mystizismus des Christentums for­derte in seiner verinnerlichsten Form und Periode eine architektoni­sche Gestaltung der gestellten Bauaufgaben, die dem Zeitgeist nicht nur nicht widersprach, sondern die im Gegenteil mithalf, jenes geheimnisvolle Dunkel zu erzielen, das den Menschen bereiter sein ließ, der Weltverneinung zu gehorchen.

 

Der aufkeimende Protest gegen die jahrhundertelange Vergewaltigung der Freiheit der Seele und des Willens findet sofort den Weg zu neuen Ausdrucksformen des künstlerischen Gestaltens. Die mystische Enge und Düsterkeit der Dome begann zu weichen, und entsprechend dem freieren Geistesleben öffneten sich die Räume zu lichten Weiten. Das mystische Halbdunkel wich einer zunehmen-den Helle. Der unsicher tastende Übergang des 19. Jahrhunderts führte endlich in unserer Zeit zu jener Krise, die, so oder so, ihre Lösung finden mußte. Entweder das Judentum konnte mit seinem bolschewistischen Ansturm die arischen Staaten zerschlagen und die blutbedingten führenden eigenen Volksschichten ausrotten, dann mußte die aus diesen Wurzeln bisher erwachsene Kultur der gleichen Vernichtung entgegengeführt werden.

 

Wenn schon der Herzog fallen muß, weil der Mantel fällt, dann noch viel mehr der Mantel, wenn erst der Herzog stürzt. Wie alle diese Prozesse sich nicht in schlagartigen Ereignissen abspielen, so ist auch die versuchte Entthronung und Vernichtung der arischen Staaten und ihrer volkseigenen Führungen durch den jüdischen Weltfeind nicht ein Geschehnis von wenigen Wochen oder Monaten, sondern ein langwieriger Prozeß, bei dem wie bei anderen geschicht­lichen Entscheidungskämpfen ein Höhepunkt der Krise eintritt, in dem dann nach der einen oder anderen Seite endgültig die Würfel fallen. Diesen Kampf um die Macht hat das Judentum auch in unserem Staat über 100 Jahre gekämpft. Dafür hat es gerungen, sich zahlreicher Einrichtungen bemächtigt, andere Institutionen zer­stört oder wenigstens angefressen und nicht zuletzt auch das kul­turelle Leben nach seinen Bedürfnissen auszurichten versucht. Die Kunst dieser Periode war der schlagenste Ausdruck der politischen Tendenz dieser Zeit und so, wie diese dekompositiv war, wirkte auch die Kunst im gleichen Sinne. Ihre Erscheinungsformen entsprachen der politischen Weltauffassung, das heißt der uns bekannten Ziel­setzung des Ferments der Dekomposition der Völker und Rassen, wie Mommsen das Judentum bezeichnete.

 

Hätte in Deutschland der Nationalsozialismus nicht in letzter Stun-de gesiegt und den jüdischen Weltfeind zu Boden geworfen, dann würde entsprechend der vom Judentum beabsichtigten Entwertung unseres Volkes, politisch und menschlich gesehen, auch die Ent­wertung, weil Entfremdung unserer Kunst, planmäßig fortgeschrit­ten sein. Es ist aber daher selbstverständlich, daß nach unserem Sieg die deutsche Kunst — und erst seitdem können wir überhaupt wieder von einer solchen reden — ihre innersten Impulse aus jener Auffassungswelt empfängt und empfangen muß, der die national-sozialistische Revolution zum Durchbruch und Sieg verholfen hat. Da der Sinn dieser nationalsozialistischen Revolution nun aber kei­neswegs eine Zerstörung der übernommenen Werte unseres bisherigen geschichtlichen Lebens ist, kann es auch nicht die Aufgabe der heutigen deutschen Kunst sein, in erster Linie die negative Ein­stellung zur Vergangenheit zu betonen, als vielmehr dem Gesamt­kulturgut unseres Volkes, das als künstlerisches Erbe über das an-gesammelte Kulturvermögen unserer blutbedingten Erbmasse ist, einen eigenen neuen Beitrag anzufügen. Denn es gibt keine neue Kultur auf dieser Welt, so wenig als es eine neue Sprache gibt oder gar etwa ein neues Volk. Die Kultur einer Nation ist der angesam­melte Reichtum kultureller Schöpfungen von Jahrtausenden. Die Größe eines kulturellen Zeitalters kann nicht gemessen werden am Umfang der Ablehnung früherer kultureller Leistungen, als vielmehr am Umfang eines eigenen kulturellen Beitrags, von dem sich erwar­ten läßt, daß er von den Nachkommen als genügend wertvoll ange­sehen wird, dem gesamten Kulturschatz endgültig eingegliedert und damit wieder weitervererbt zu werden.

Es ist dabei verständlich, daß ein Volk entsprechend der im Laufe seiner geschichtlichen Entwicklung stattfindenden Berührung mit anderen und verwandten Völkern nicht nur eine fortgesetzte Berei­cherung seiner abstrakten Wissensgüter aufnimmt, sondern auch eine Anreicherung seiner kulturellen Schätze erfährt. Und dies nicht nur in einem etwa materiellen Sinn gesehen durch die Über­nahme oder den Erwerb von Kunstwerken, sondern noch mehr durch die infolge der Berührung mit einer so verwandten umliegen­den Welt stattfindende allgemeine und besondere kulturelle Befruchtung. Und dies ist niemals eine Schande, denn auf die Dauer wird ein Volk ein scheinbar fremdes Kulturgut ohnehin nur dann übernehmen und behalten, wenn die Schöpfer und Träger wohl vielleicht sprachlich, politisch, zeitlich verschieden oder getrennt, blutmäßig aber gleich bedingt waren oder sind. Dieser aus volklich eigener Schöpferkraft und verwandtem Kulturschaffen aufgespeicherten gesamtkulturellen Erbmasse einen eigenen Bei-trag anzufügen, muß der Stolz und der Ehrgeiz jedes anständigen Zeitalters und damit jedes Zeitgenossen sein, wobei wir uns in kei­nem Augenblick darüber einer Täuschung hingeben, daß genau so wie in der Vergangenheit aus einer Vielzahl kultureller Arbeiten nur ein Bruchteil erhalten wurde, auch von unseren Leistungen nur ein Bruchteil von der Zukunft übernommen werden wird. Entscheidend ist nur, daß dieser Bruchteil einer zahlenmäßig umfangreichen Pro­duktion einen Höchstwert für sich im einzelnen darstellt.

So gleicht der kulturelle Weg eines Volkes der Milchstraße des Fir­maments. Aus Myriaden von vorhandenen blassen Körpern leuchten einzelne helle Sonnen. Allein Planeten und Sonnen bestehen aus einer Substanz und gehorchen den gleichen Gesetzen: Die gesam­te kulturelle Arbeit eines Volkes hat nicht nur nach einem Auftrag zu erfolgen, sondern in einem Geist stattzufinden. Und die Genies sollen daher nicht als das Abnormale gelten, sondern müssen nur die überragenden Ausnahmen sein, das heißt, ihre Werke haben durch die ihnen eigene zwingende Überlegenheit so sehr an Hellig­keit zu gewinnen, daß sie die anderen gleichgearteten Leistungen überstrahlen und so die gesunde Masse eines Volkes in kurzer Zeit wie selbstverständlich in den Bann ihrer Leuchtkraft ziehen. Somit treten nicht nur der Staat oder eine andere Gemeinschaft oder auch der einzelne beim Kunstwerk als Auftraggeber in Erscheinung, son­dern über allem die Erkenntnisse und Auffassungen der gesamten Geistes- und Lebenshaltung, die ein Volk in dieser Zeit beherrschen. Sie fixieren auch die wirkliche Absicht des Auftrages, und dieser inneren Absicht hat der Künstler dann zu dienen. Sein Werk wird damit mehr als eine bloß äußere Erfüllung einer ihm gestellten Auf­gabe, es wird, so wie es geboren ist, ein mittragendes, ja mitgestal­tendes Element des Geistes des Auftrags, das heißt des Gehaltes des Wollens und der Ziele seiner Zeit sein.

 

Es ist nun stets der Beweis für die innere Begnadung des wahr-haften Künstlers, diesen auch ihn erfassenden Gesamtwillen einer Zeit in seinem Kunstwerk auszudrücken. Vielleicht mag dies für alle am leichtesten sichtbar bei den Werken der Baukunst gelingen. Hier ist unmittelbar zu erkennen, wie sehr schon der Auftrag die innere Haltung und äußere Form einer Lösung bedingt. Die religiöse, innerlich zugewandte mystische Welt des christlichen Mittelalters hat Ausdrucksformen gefunden, die nur für diese Zeit allein möglich, ja auch nützlich sind.

 

Ein gotisches Stadion ist genau so undenkbar wie ein romanischer Bahnhof oder eine byzantinische Markthalle. Die Art, in der der Künstler des Mittelalters und der Zeit des Anfangs der neueren Zeit die künstlerische Lösung für die ihm aufgetragenen Bauten fand, ist schlechterdings schlagend und bewundernswert. Sie spricht nicht für das absolut Richtige oder Unrichtige des Lebensgehaltes dieser Zeit an sich, sondern sie spricht nur für die richtige Wieder­gabe des nun einmal gewesenen inneren Zustandes dieser Zeit in den künstlerischen Werken.

 

Es ist daher verständlich daß, insoweit es sich um den Versuch han­delt, jene Welt weiterzuleben, die künstlerischen Lösungen ebenfalls in ihr ihre befruchtenden Gedanken suchen und finden können. Daher ist es ohne weiteres denkbar, daß, sagen wir, auf religiösem Gebiet noch immer zurückgegriffen wird auf die Formensprache einer Zeit, in der das Christentum auch als Weltanschauung allen Anforderungen zu genügen schien. Umgekehrt aber wird daher auch der Ausdruck einer neuen rassisch bedingten Weltanschau­ung augenblicklich in jene Sphären der Vergangenheit stoßen, die eine ähnliche Freiheit des Geistes, des Willens und der Erkenntnis bereits besessen hatten. Es ist daher verständlich, daß die Manife­station eines europäischen Staatsgedankens künstlerisch nicht durch uns nichtssagende, weil fremde— zum Beispiel ostasiatische—Kulturen erfolgen kann, sondern tausendfältig beeindruckt wird von den Zeugen, Zeugnissen und Erinnerungen an jene gewaltige impe­riale Macht des Altertums, die, trotzdem sie als reale Erscheinung vor eineinhalbtausend Jahren getötet wurde, als irreale Kraft in der Vorstellung weiterlebt und weiterwirkt.

 

Ja, je mehr sich der moderne Staat der imperialen Idee der antiken Weltmacht nähert, um so mehr wird deren kultureller Gesamtaus-druck stilbildend auch in der Neuzeit in Erscheinung treten. Das Zeit-alter des Versuches der Aufrichtung einer napoleonischen Weltmacht ist zugleich das Zeitalter des Empires. Allein auch die merkantilen Zwecke bestimmen die Ausrichtung der Baukunst, desgleichen die hygienischen Erkenntnisse und die damit verbundenen Forderungen. Weil das aber so ist, kann nie zugegeben werden, daß Bauwerke, die ein Produkt und Wahrzeichen des nationalsozialistischen Zeital­ters sein sollen, einen Auftrag erhalten oder eine Erfüllung finden von und in außerhalb des Wesens, der Haltung und der Zielsetzung unserer Zeit liegenden Erscheinungen, und es ist hier die hohe Auf­gabe der öffentlichen Auftraggeber eines Zeitalters, nicht etwa durch die Art der Stellung ihrer Aufträge die Anleitung für eine Fälschung des Geistes ihrer eigenen Zeit zu geben und damit die Grundlagen ihrer eigenen weltanschaulichen Existenz in Frage zu stellen.

 

Der Nationalsozialismus ist eine kühle Wirklichkeitslehre schärfster wissenschaftlicher Erkenntnisse und ihrer gedanklichen Ausprägung. Indem wir für diese Lehre das Herz unseres Volkes erschlossen haben und erschließen, wünschen wir nicht, es deshalb mit einem Mystizismus zu erfüllen, der außerhalb des Zweckes und Zieles unserer Lehre liegt. Vor allem ist der Nationalsozialismus in seiner Organisation wohl eine Volksbewegung, aber unter keinen Umstän­den eine kultische Erscheinung.

 

Insoweit sich die Aufklärung und Erfassung unseres Volkes be­stimmter nunmehr schon traditionell gewordener Methoden bedient, sind diese die Ergebnisse einer Erkenntnis aus Erfahrungen, die im Zweckmäßigen liegen. Es ist daher auch zweckmäßig, sie später als Brauchtum zu erhalten. Sie haben aber nichts zu tun mit aus anderen Gesichtspunkten etwa entliehenen oder entnommenen Metho­den oder Ausdrucksformen, die bisher die Bezeichnung „Kult” für sich in Ansprucht genommen haben. Denn der Nationalsozialismus ist eben keine kultische Bewegung, sondern eine aus ausschließlich rassischen Erkenntnissen erwachsene völkisch-politische Lehre. In ihrem Sinn liegt kein mystischer Kult, sondern die Pflege und Füh­rung des blutbestimmten und -bedingten Volkes. Wir haben daher auch keine Kulträume, sondern ausschließlich Volkshallen, auch keine Kultplätze, sondern Versammlungs- und Aufmarschplätze. Wir haben keine Kulthaine, sondern Sportarenen oder Spielwiesen. Und das Charakteristikum unserer Versammlungsräume ist nicht das mystische Dunkel einer Kultstätte, sondern die Helligkeit und das Licht eines ebenso schönen wie zweckmäßigen Saal- und Hal­lenbaues. Es finden daher in ihnen auch keine kultischen Handlun­gen statt, sondern ausschließlich Volkskundgebungen in der Art, in der wir im Laufe langer Kämpfe dies erlernten und damit es gewohnt sind und es uns so bewahren wollen.

 

Das Einschleichen mystisch veranlagter, okkulter Jenseitsforscher darf daher in der Bewegung nicht geduldet werden. Sie sind nicht Nationalsozialisten, sondern irgend etwas anderes, auf jeden Fall aber etwas, was mit uns nichts zu tun hat. An der Spitze unseres Programms steht nicht das geheimnisvolle Ahnen, sondern das klare Erkennen und damit das offene Bekenntnis. Indem wir aber in den Mittelpunkt dieser Erkenntnis und dieses Bekenntnisses die Erhal­tung und damit Fortsicherung eines von Gott geschaffenen Wesens stellen, dienen wir damit der Erhaltung eines göttlichen Werkes und damit der Erfüllung einer göttlichen Plicht, und zwar nicht im geheim­nisvollen Dämmerschein einer neuen Kultstätte, sondern vor dem offenen Antlitz des Herrn.

 

Es gab Zeitalter, in denen das Halbdunkel die Voraussetzung für die Wirksamkeit bestimmter Lehren war, und es gibt heute ein Zeit-alter, in dem das Licht die Grundbedingung für unser erfolgreiches Handeln ist. Wehe, wenn aber durch das Einschleichen unklarer mystischer Elemente die Bewegung oder der Staat selber unklare Aufträge erteilen. Und es genügt schon, wenn diese Unklarheit im Worte liegt. Es ist schon eine Gefahr, irgendeinen Auftrag für eine sogenannte Kultstätte zu stellen, weil sich schon daraus die Not­wendigkeit für das spätere Ersinnen sogenannter kultischer Spiele und kultischer Handlungen ergibt, die mit Nationalsozialismus nichts zu tun haben.

 

Unser Kult heißt ausschließlich Pflege des Natürlichen und damit auch des göttlich Gewollten.

 

Unsere Demut ist die bedingungslose Verbeugung vor den uns Menschen bekannt werdenden göttlichen Gesetzen des Daseins und ihre Respektierung. Unser Gebet heißt: Tapfere Erfüllung der sich daraus ergebenden Pflichten. Für kultische Handlungen aber sind nicht wir zuständig, sondern die Kirchen! Wenn jedoch jemand glauben sollte, daß ihm diese unsere Aufgaben nicht genügen oder sehr schlecht entsprechen könnten, dann muß er unter Beweis stellen, daß sich seiner Gott bedienen will, um es besser zu machen. Keinesfalls können der Nationalsozialismus und der nationalsoziali­stische Staat der deutschen Kunst andere Aufgaben stellen, als sie in unserer Weltanschauung begründet liegen.

 

Sie dürfen aber auch keine Aufgaben stellen, die der Kunst an sich zu erfüllen unmöglich sind. Und die Künstler selbst dürfen nicht versuchen, Aufgaben zu lösen, die außerhalb des Vermögens der künstlerischen Gestaltungskraft liegen.

 

Ich erwähne dies als unendlich wichtig, weil ein einmal eingeschla­gener Irrweg unter Umständen ein ganzes Jahrhundert künstlerisch unfruchtbar machen kann. Und es ist dabei gleich gefährlich, ob nun der öffentliche Auftraggeber in seinen Aufträgen an sich schon ver­sagt hat oder ob die Künstler, von einer falschen Auffassung beherrscht, an der einzig möglichen richtigen Lösung vorbeigehen. Aus einer falschen Zielsetzung, die von einem öffentlichen Auftrag­geber in einer Zeit aufgegeben wird, kann nur zu leicht ein falscher Ehrgeiz erwachsen, Probleme zu gestalten, die nicht gestaltbar sind. Es ist beispielsweise auch für den Künstler, der wirklich in unserer heutigen Zeit lebt – und nur der allein wird fähig sein, Großes zu schaffen – an sich schon unmöglich, einer weltanschau­lich falschen Auftragserteilung eine künstlerisch befriedigende Lösung zu geben. Weil der Auftrag, einen Kultraum zu gestalten, außerhalb des Wesens und der Zielsetzung unserer heutigen Zeit liegt, ist es auch dem Künstler gar nicht möglich, hier irgend eine befriedigende Gestaltung zu finden.

 

Was im Mittelalter, da die christliche Welt in all ihren Lebensäuße­rungen die gegebene war, zu zwingenden baulichen Erfüllungen führte, muß heute, da der Nationalsozialismus unser Lebensschick-sal zu bestimmen beginnt, glatt versagen. Es ist daher von vornher­ein unmöglich, der deutschen Baukunst einen Auftrag zu erteilen, der gerade vom nationalsozialistischen Künstler nicht ausgeführt werden kann, weil er außerhalb der ihn befruchtenden nationalso­zialistischen Erkenntnis und Haltung liegt.

 

Die Diskrepanz zwischen einer solchen Auftragserteilung und dem Effekt eines sogenannten nationalsozialistischen Kultraums ist entsetzlich, sie ist aber bedingt nicht nur durch das Versagen des Künstlers, sondern natürlich ebenso durch das Versagen des Auf­traggebers, der vergessen hat, daß der Baumeister nicht für einen Zweck zu bauen vermag, der an sich verfehlend ist, weil er außer der Zeit liegt und im übrigen auch gar keinen praktischen Sinn be-sitzt. Denn was soll nun dieser Kultraum, welchem Zweck dient er, was tut sich in ihm? Außer öder Langeweile gar nichts!

Es kann daher die Baukunst in wahrhaft großen Lösungen nur dann in Erscheinung treten, wenn ihr wahrhaft große, in der Zeit liegende Aufgaben gestellt werden. Ein Abirren von diesem Grundsatz wird sie unfruchtbar machen, ihre Lösungen werden dann gekünstelt, verlogen, falsch und damit unbedeutend und für die Gegenwart und Zukunft wertlos sein.

 

Ebensowenig kann man der Musik Aufgaben stellen, die zu erfüllen außer ihrem Vermögen liegen. Die Musik als absolute Kunst ge­horcht uns heute noch unbekannten Gesetzen. Welche Gründe der Wohlklang für sich anzuführen hat und welche für den Mißlaut ver­antwortlich sind, wissen wir zur Zeit noch nicht genau. Sicher aber ist, daß die Musik als größte Gestalterin von Gefühlen und Empfin­dungen anzusprechen ist, die das Gemüt bewegen, und daß sie am wenigsten geeignet erscheint, den Verstand zu befriedigen. Daher kann es nur zu leicht sein, daß Verstand und musikalisches Gehör nicht im gleichen Körper anzutreffen sind. Der Verstand bedient sich zu seinen Äußerungen der Sprache.

 

Eine sprachlich schwer zu schildernde Welt von Gefühlen und Stim­mungen offenbart sich durch die Musik. Sie kann daher bestehen ohne jede sprachliche Deutung, und sie kann natürlich umgekehrt mithelfen, den Eindruck einer bestimmten sprachlichen Fixierung gefühlsmäßig durch ihre Begleitung zu vertiefen. Je mehr die Musik zur reinen Illustrierung führt, um so wichtiger ist, daß ihr die zu unter-streichende Handlung sichtbar beigegeben ist. Das Ingenium des großen Künstlers wird dann immer noch über die reine Handlung hinaus eine zusätzliche, nur durch die Musik erreichbare Gesamt­stimmung und damit Wirkung geben. Ihren einmaligen Höhepunkt hat diese Kunst der Erzeugung eines musikalischen Grund- und damit Gesamtcharakters als Stimmung in den Werken des großen Bayreuther Meisters gefunden.

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Allein auch außerdem ist es einer Anzahl gottbegnadeter Musiker geglückt, bestimmten dramatischen Kunstwerken einen schlagen-den musikalischen Grundwert und damit Gesamtausdruck zu sichern. Die großen Symphoniker bemühen sich, allgemeinere Stimmungen wiederzugeben, benötigen aber dabei als Einführung für den Hörer schon öfter bestimmter allgemeiner, sprachlich niedergelegter Anhaltspunkte. Es ist aber gänzlich unmöglich, eine Weltanschau­ung als Wissenschaft musikalisch zum Ausdruck bringen zu wollen. Man kann unter Zuhilfenahme vorhandener musikalisch, das heißt besser inhaltlich festgelegter Arbeiten von früher bestimmte Zeit­gemälde entwickeln, es ist aber unmöglich, bestimmte wissenschaft­liche, politische Erkenntnisse oder politische Vorgänge musikalisch deuten oder gar vertiefen zu wollen.

 

Es gibt daher weder eine musikalische Parteigeschichte noch eine musikalische Weltanschauung, ebenso gibt es auch keine musikali­sche Illustrierung oder Deutung philosophischer Erkenntnisse. Dafür ist ausschließlich die Sprache da.

 

Und es ist die Aufgabe unserer Dichter oder Denker nun, die Spra­che so beherrschen zu lernen, daß sie nicht nur die ihnen vorschwe­benden Erkenntnisse klar und wie gestochen wiedergibt und sie damit den Mitmenschen vermittelt, sondern daß diese selbst darü­ber hinaus noch durch die Beherrschung der Klangform, die in der Sprache liegt, zum Kunstwerk erhoben wird.

 

Wir Deutsche können glücklich sein, eine ebenso schöne wie reiche, aber allerdings auch schwere Sprache zu besitzen. Sie beherrschen zu lernen ist eine wunderbare Aufgabe, und sich ihrer zu bedienen, ebenfalls eine Kunst. In ihr die Gedanken unserer Weltanschauung zum Ausdruck zu bringen, muß möglich sein und ist möglich. Diese musikalisch darzustellen, ist weder möglich noch notwendig. Es ist daher ein Unsinn, wenn jemand glaubt, in der musikalischen Einlei­tung – sagen wir – einer Kongreßveranstaltung eine Deutung der Parteigeschichte geben zu müssen oder überhaupt auch nur geben zu können. In diesem Fall müßte auf alle Fälle der begleitende Text die Gedankengänge des Komponisten der Mitwelt aufhellen und verständlich machen.

 

Dies ist aber — wie schon betont — überhaupt gar nicht notwendig, wohl aber ist es nötig, die allgemeinen Gesetze für die Entwicklung und Führung unseres nationalen Lebens auch auf dem Gebiet der Musik zur Anwendung zu bringen, das heißt, nicht in technisch ge­konntem Wirrwarr von Tönen das Staunen der verblüfften Zuhörer zu erregen, sondern in der erahnten und erfühlten Schönheit der

Klänge ihre Herzen zu bezwingen. Nicht der intellektuelle Verstand hat bei unseren Musikern Pate zu stehen, sondern ein überquellen-des musikalisches Gemüt.

 

Wenn irgendwo, dann muß hier der Grundsatz gelten, „wes das Herz voll ist, des läuft der Mund über”. Das heißt: wer von der Größe, der Schönheit oder dem Schmerz, dem Leid einer Zeit und seines Volkes durchdrungen oder überwältigt wird, kann, wenn er von Gott begnadet ist, auch in Tönen sein Inneres erschließen. Das techni­sche Können ist wie immer die äußere notwendige Voraussetzung für die Offenbarung der inneren Veranlagung.

 

Ich halte es für dringend notwendig, daß gerade unsere Musiker sich diese Erkenntnis zu Herzen nehmen. Das vergangene Jahrhun­dert hat zahlreiche musikalische Genies in unserem Volk erstehen lassen. Die Gründe für das allmähliche Versiegen derselben habe ich schon in früheren Reden klarzulegen versucht. Es würde nun aber schlimm sein, wenn der Nationalsozialismus auf der einen Seite den Geist einer Zeit besiegt, der zur Ursache für das Verblas-sen unserer musikalischen Schöpferkraft wurde, auf der anderen aber durch eine falsche Zielsetzung selbst mithilft, die Musik auf einem Irrweg zu belassen oder gar zu führen, der genau so schlimm ist wie die hinter uns liegende allgemeine Verwirrung.

 

Ob es sich aber um die Baukunst handelt oder um die Musik, um Bildhauerei oder Malerei, eines soll man grundsätzlich nie außer acht lassen:

 

Jede wahre Kunst muß ihren Werken den Stempel des Schönen aufprägen, denn das Ideal für uns alle hat in der Pflege des Gesun­den zu liegen. Alles Gesunde aber allein ist richtig und natürlich. Alles Richtige und Natürliche ist damit schön.

 

Es ist heute aber ebenso wichtig, den Mut zur Schönheit zu finden wie den zur Wahrheit. Der Weltfeind, gegen den wir im Kampfe ste­hen, hat auf seine Fahne ebenso die Vernichtung des Wahrhaftigen als des Schönen geschrieben. Er hat es fertiggebracht, die Bejahung der natürlichsten Gefühle teils als dumm, teils als lächerlich, teils sogar als feige hinzustellen. Alle großen Empfindungen und Charak­tertugenden wurden von ihm verhöhnt, verlacht oder beschmutzt. Es gelang ihm, daß vielen der Mut verloren ging, sich noch zu ihrem Volkstum offen zu bekennen oder gar dafür einzutreten. Endlich galt es nicht nur als unklug, für das eigene Volk zu kämpfen, sondern sogar als Feigheit, während der wirkliche Feigling, der seine Gemein­schaft im Stiche ließ, als tapferer Künder eines neuen Ideals geprie­sen werden konnte.

 

Und zahlreiche Angehörige gerade der sogenannten vornehmen Gesellschaftskreise sind wohl auch infolge der Leere ihres eigenen Gemüts dieser Psychose zum Opfer gefallen. Sie unterwarfen sich teils feige, teils aber auch nur zu willig diesem jüdischen Terror. Und es gehörte in den ersten Jahrzehnten unseres nationalsoziali­stischen Kampfes eine große Entschlußkraft, ein tapferes Herz und ein andauernder Mut dazu, überhaupt wieder den Glauben an die ewigen volklichen Ideale zu vertreten, für diese zu werben und für sie zum offenen Einsatz aufzurufen. Es ist aber ebenso unsere Auf­gabe, den Mut zur wahren Schönheit zu finden und uns nicht beir­ren zu lassen durch das teils alberne, teils unverschämte Geschwätz dekadenter Literaten, die es versuchen, das Natürliche und damit Schöne als Kitsch zu verrufen, das Kranke und Ungesunde aber als das Interessante, Bemerkenswerte und daher Beachtungswürdige hinzustellen.

 

Sowie erst die Menschheit diesen Weg zu beschreiten beginnt und sich vom Ewig-Schönen entfernt, wird sie in kurzer Zeit jeden Maß-stab für die Wertung menschlicher Kulturleistungen verlieren. Das Kunstschaffen wird dann einem Tollhaus gleichen, in dem Irrsinnige stammeln oder kritzeln, und eine Epoche der Erde, die charakteri­siert ist durch das wundersame Emporblühen der Menschheit, muß dann im Wahnsinn und im Verfall ihr Ende finden.

 

Daher ist es eine große und erhebende Aufgabe, durch eine wirkliche Pflege der Musik, des Theaters, der Bildhauerei und Malerei,: besonders aber der Baukunst diesem Kulturverfall Einhalt zu gebieten. Wir müssen es dabei zu erreichen versuchen, daß sich nicht nur die Künstler bilden, sondern daß durch sie auch das Volk weiter gebildet wird, daß die Augen immer klarer sehen lernen und daß sich das Gefühl für schöne und edle Proportionen ent­wickelt und vertieft, daß das Gehör sich verfeinert, und daß damit das Verständnis wächst nicht nur für die künstlerischen Schöpfun­gen im großen gesehen, sondern auch für die einzelnen feinen Details.

 

So werden wir uns langsam zur wahren künstlerischen Gewissen­haftigkeit erziehen. Sie verhindert am ehesten das Abgleiten in eine verderbliche, blasierte Übersättigung. Sie weitet das Auge und sie schärft es und bildet das Gehör für die Wunder der künstlerischen Arbeit in der unbegrenzten Welt des Kleinen. Sie wird mithelfen, einst ein ganzes Volk dann teilnehmen zu lassen an der Entstehung und der Gestaltung der gewaltigen nationalen Kunstwerke, nicht nur im großen gesehen, sondern auch in den einzelnen Feinheiten. Und erst dann wird man wieder von einer wirklichen neuen Kunst­epoche reden dürfen. Dann wird die Nachwelt einst vom Wunder einer Zeit berichten können, in der inmitten einer der gewaltigsten politischen Erneuerungen einer Geschichte, unbeirrt durch allen Kampf und alle Wirrnis der Welt, in den deutschen Landen die Kul­tur in reichster Entfaltung zu blühen begann.

 

Unser Volk aber wird in stolzer Ehrfurcht dann die Werke hüten, die wir heute einfügen in den ewigen Schatz der deutschen Kunst.